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Bitcoin & PEY.

| Kategorien: Clubreport
 ›Bitcoin‹ (englisch für »digitale Münze«) ist ein junges digitales, weltweit verwendbares, dezentrales Zahlungssystem und der Name einer digitalen Geldeinheit. Sie wird an über 100 Börsen weltweit gehandelt. Nationale Zentralbanken und zentrale Abwicklungsstelle (Banken) kommen in diesem weltweiten System aber nicht mehr vor.

›Pey‹ ist eine hannöversche GmbH für digitale Lösungen auf Basis des Blockchain Prinzips. Die ›Pey‹ GmbH hat z.B. ein digitales Portemonai entwickelt mit dem man unkompliziert mit ›Bitcoins‹ einkauft und der Händler am Ende EUROS auf seinem Konto hat.

Ricardo Ferrer Rivero führte uns in seine Welt von ›Bitcoin & Pey‹ ein. Er ist einerseits erst 32 Jahre jung – andererseits hat er mehr erlebt und gewagt als mancher Ältere. Er hat Firmen gegründet und verkauft und ist so etwas wie ein heimlicher Digitalstar von Hannover und Deutschland.

PEY_Ricardo_Ferrer_Rivero

Handelsblatt (6.6.2016) : »Der …. Venezolaner hat den typisch atypischen Lebenslauf wie ein Steve Jobs oder Mark Zuckerberg. Er ging mit neun Jahren alleine in die USA zur Schulausbildung. Nach seinem Abschluss im Jahr 2000 kehrte er nach Venezuela zurück und gründete mit 17 seine erste Firma mit dem Namen ›533‹. Das mittlerweile zur AG umgewandelte Unternehmen ist heute die Dachgesellschaft seiner Beteiligungen und Unternehmen, wozu auch Edelstall und PEY gehören«.

Die Bedeutung der digitalen Transformation ist in seiner Bedeutung vergleichbar mit der Revolution, die der Buchdruck mit sich gebracht hat! Ein wesentliches Merkmal ist die grundlegende Veränderung der Kostenstruktur: nach der Erstellung eines Originalinhaltes (Datei oder Programme) sind die Kosten für eine beliebige Anzahl von Kopien gering. Diese (jede) fundamental neue Technologie bedroht die traditionellen Geschäftsmodelle, wenn sie sich nicht erfolgreich wandeln. Innerhalb kürzester Zeit wurden z.B. die Branchen Telefonie, Fotografie, Tonträger umgekrempelt. Der Finanzsektor ist von der digitalen Revolution insbesondere betroffen, weil die Verarbeitung und Interpretation großer Datenmengen DIE Kernkompetenz digitaler Systeme ist. Das leisten sie schneller, zuverlässiger und billiger als der Mensch. Der Finanzsektor ist mitten in diesem Umbruch.

Inzwischen geht es aber vielleicht schon um mehr: z.B. um unser ›vertrautes‹ Bargeld. Bezahlen mit dem Smartphone ist für die junge Generation schon nicht mehr ungewöhnlich. Vielleicht erleben wir im Lauf der Jahre schrittweise sogar das Ende nationaler Währungen.

Die ›Bitcoin‹-Währung basiert auf einer Software, die (angeblich) von keinem Individuum, keiner Bank und keiner Regierung mehr direkt manipuliert werden kann. Herzstück ist eine dezentrale Datenbank (die Blockchain). Alle Transaktionen sind im Internet öffentlich und können nachträglich nicht mehr verändert werden.

Das grundlegende Prinzip der Blockchain ist die Dezentralität. Bisher war die Welt immer von ›Zentralen‹ (technologisch: Datenbanken) abhängig. Diese konnten auch zentral manipuliert werden. Ab sofort kommunizieren tausende von Rechnern direkt miteinander und alle Informationen werden über viele tausend Rechner verteilt abgelegt. Die neue digitale Währung ist nur ein naheliegendes Anwendungsfeld dieser neuen Technologie. Es gibt viele andere: Mobilität, Kommunikation, Hotels, Taxis usw..

Die »Kryptowährung« ist nach dem Bankencrash 2008 entstanden. Das Vertrauen in das Finanzsystem wurde erschüttert weil man gesehen hat, wie einfach das Finanzsystem zu manipulieren war und welche volkswirtschaftlichen GAU-Szenarien damit heraufbeschworen wurden. Manipulationsmotive bei Menschen waren i.d.R. Gier, bei Organisationen: Macht, bei Regierungen/Zentralbanken: (Wirtschafts-)Politik.  2009 wurde die neue digitale Währung als unabhängiges, internationales Zahlungsmittel ohne Inflationsrisiko für das Internet erfunden.

Ricardo Ferrer beschrieb die Situation in seinem Heimatland Venezuela so: die Zentralbank hat die Geldmenge ins astronomische gesteigert. Der Wert des Geldes sank aber parallel ins Bodenlose. Viele Menschen verloren ihre Jobs und konnten sich kaum mehr ernähren.

Bei Menschen in allen Ländern mit unsolider Zentralbankpolitik oder mit zentral dirigierenden Regierungen (China, Indien) ist die ›Bitcoin‹ Währung auf ein besonderes Interesse gestoßen. Denn egal was passiert   – Börsenchrash, Umwelt- oder politische Katastrophen – ein ›Bitcoin‹ bleibt ein ›Bitcoin‹. Dazu passt auch ein langer Artikel aus der HAZ vom 22.2.2017: die Milliardäre des Silicon Valley haben Angst vor der Apokalypse und legen Teile ihres Geld in ›Bitcoins‹ an.

Der Wert der digitalen Währung schwankt je nach Angebot und Nachfrage. Der Kurs entwickelt sich natürlich bei Krisen (Trump, Griechenland, Brexit)  konträr zu üblichen Währungen nach oben. Die Geldmenge beim ›Bitcoin‹ ist auf 21 Millionen ›Bitcoin‹  EURO beschränkt. Am 28.2.2017 hatte ein ›Bitcoins‹ einen Wert von 1.108 €. .

Das Wort ›Bitcoin‹ hatte ich persönlich zwar vor dem heutigen Abend schon mal gehört, aber nicht mit konkreten Inhalten verbunden. Beim Schreiben dieses Artikels habe ich meinen eigenen Standpunkt ausgelotet. Das ist mein Fazit:

Nach den Erfahrungen des letzten Jahrzehnts besteht objektiv die drängende Notwendigkeit eines besseren Zahlungssystems. Schon beim Crash von Lehman Brothers hat die Weltwirtschaft in den Abgrund geschaut.

Kann das ›Bitcoin‹ Zahlungsmittel leisten, was es verspricht: preiswerter, leistungsfähig und – wegen der Dezentralität – weniger manipulierbar als nationale Währungen zu sein? Nach meinen Presserecherchen kann das wahr sein, muss sich aber erst noch beweisen. »Bisher versteht kaum jemand die Blockchain vollständig, doch (fast) jeder redet darüber«. Der Pressespiegel bei ›Pey‹  ist für mich ein Ausweis, dass es weniger um Science Fiction Story (O-Ton von LF Andreas Lange) geht, sondern möglicher Weise um nähere Zukunft.

Das Thema war für die Mehrheit von uns »wie von einem anderen Stern«. Der Auftritt von Ricardo Ferrer Rivero dagegen war bodenständig: souverän, gelassen, kompetent, sympathisch und offen. Ein wichtiger Satz von ihm zum Schluss: »um in der Zukunft Innovationen voranzutreiben wird Kreativität als Ressource eine große Rolle spielen. Alle repetitiven Aufgaben werden uns Maschinen abnehmen«.

Es war ein ›die Augen öffnender Abend‹ – Danke !


Nachtrag: Das regionale Wirtschaftsmagazin der IHK Hannover hat unseren Referenten und den Ort unseres baldigen Besuches im Hafven als Titelthema:
http://www.hannover.ihk.de/ueber-uns/ihk-medien/niedersaechsischewirtschaft.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ricardo Ferrer Rivero (ricferrer)

https://de.wikipedia.org/wiki/Blockchain