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Klimawandel: Herausforderungen für den Brandschutz in Niedersachsen

| Kategorien: Clubreport

Brandoberrat Martin Voß, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Polizeidirektion Hannover berichtete am gestrigen Abend über die klimawandelbedingten Herausforderungen für den Brandschutz in Niedersachsen und Europa am Beispiel der Waldbrände in Schweden.

Voß hat nach seinem Studium als Rettungsingenieur an der Technischen Hochschule Köln zunächst bei Volkswagen und dann als Brandreferendar des Bayrischen Staatsministeriums des Inneren gearbeitet. Von 2016 an war er Leiter der Stabsstelle an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz und teilabgeordnet in das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport. In dieser Zeit war er 2018 Einsatzleiter der Niedersächsischen Feuerwehren beim Waldbrandeinsatz in Schweden und Verbindungsbeamter beim Moorbrand in Meppen. Seit Februar 2019 leitet er das Amt für Brand- und Katastrophenschutz der Polizeidirektion Hannover.

Am 20.07.2018, einen Freitag, um 13:10 Uhr traf die Mail ein. Eigentlich wollte Martin Voß gerade Feierabend machen, als er ein Hilfeersuchen aus Schweden, über Brüssel, Bonn und dann Hannover auf den Tisch bekam. So begann Martin Voß seinen Vortrag. In Schweden wüteten verheerende Waldbrände und Schweden hat sich an die EU gewandt gehabt, um bodengebundene Einsatzkräfte zur Unterstützung der Brandbekämpfung zu bekommen.

Diese Art des Hilfeersuchens an die grundsätzlich kommunal strukturierten Feuerwehren war zu diesem Zeitpunkt bundesweit neu. Voß hatte nach Rücksprache mit dem Innenminister die Aufgabe bekommen, eine Einheit zusammenzustellen, zur Unterstützung zu entsenden und als Einsatzleiter den Einsatz zu begleiten. Am Samstag, den 21.07.2018 machten sich dann 54 Feuerwehrkameraden um 22 Uhr auf den Weg nach Schweden auf, um bei der Brandbekämpfung zu unterstützen. Voß berichtete anschaulich und gut bebildert die Herausforderungen an die eingesetzten Kräfte, erläuterte taktische Herangehensweisen und die Unterschiede zwischen schwedischen und deutschen Taktikten. Nach 7 Tagen im Einsatz konnten alle Kameraden wohlbehalten, erschöpft und müde wieder nach Deutschland zurückkehren. Martin Voß schilderte uns die Ansätze, die er für die Feuerwehren in Niedersachsen sieht, was er beim Moorbrand in Meppen versucht hat einzubringen und auch die Gefahren, Unterschiede aber auch Ähnlichkeiten, warum auch bei uns eine entsprechende Katastrophe eintreten könnte.

Der interessante Folienvortrag schloss mit einer sehr interessierten Fragerunde.