In Deutschland sorgen Vorsorgeuntersuchungen dafür, dass Kinder gesund aufwachsen – doch die Augen bleiben dabei oft unbeachtet. Viele Sehschwächen werden zu spät erkannt, was die Behandlung erschwert. Verlässliche Daten fehlten bislang.
Genau hier setzt das Projekt „Blick für Kids“ an. Es untersucht in 150 Kitas in Niedersachsen rund 4.500 Kinder im Alter von drei bis vier Jahren, um herauszufinden, wie häufig Sehschwächen tatsächlich auftreten – und welchen Unterschied eine frühe Diagnose macht. Die Studie folgt dem wissenschaftlichen Goldstandard, einem „Cluster-Randomised Controlled Trial“, und läuft bis Ende 2027.

Ein Pilotprojekt hatte zuvor gezeigt: 10 % der Kinder wiesen Sehstörungen auf – doppelt so viele wie bisher angenommen. Das unterstreicht die Dringlichkeit, Augenscreenings frühzeitig in die Gesundheitsvorsorge zu integrieren.
Getragen wird „Blick für Kids“ von einer starken Allianz: Die Augenklinik der Universität Göttingen leitet das Projekt wissenschaftlich, die Blinden- und Sehbehindertenstiftung Niedersachsen (BSTN) koordiniert, Schirmherr ist Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi.
Wichtige gesellschaftliche Partner – darunter öffentliche und kirchliche Kita-Träger, Berufsverbände und das zivilgesellschaftliche Engagement des Lions Clubs Hannover – machen die Umsetzung erst möglich.
Seit dem Start im Frühjahr 2025 wurden bereits in etwa 40 Kitas über 800 Kinder untersucht. Eltern, Erziehende und Fachkräfte reagieren positiv. Ziel ist es, dass regelmäßige Augenscreenings künftig Standard in allen niedersächsischen Kitas werden.

„Blick für Kids“ zeigt, wie Wissenschaft, Politik und bürgerschaftliches Engagement – mit Unterstützung des Lions Clubs Hannover – gemeinsam die Zukunft der Kindergesundheit schärfer in den Blick nehmen.