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Leichte Nutzfahrzeuge – Pioniere des autonomen Fahrens

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Am 2. Mai traf sich unser Club im Luisenhof mit einer erfreulich großen Teilnehmerzahl zum Vortrag von Herrn Kai Grünitz von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Herr Grünitz ist dort der „Leiter technische Entwicklung“ und intensiv mit den Entwicklungen zum autonomen Fahren befasst. In seinem Vortrag verdeutlichte er, warum gerade leichte Nutzfahrzeuge die Pioniere beim autonomen Fahren sind.

Zunächst galt es jedoch, einige begriffliche Unterscheidungen zum assistierten und zum automatisierten Fahren zu klären. In dem einen Bereich des Spektrums überwacht der Mensch die Fahrumgebung, im Level 0 alleine, im Level 1 assistiert („ohne Füße“) und im Level 2 bereits partiell mit Hilfe der Automatisierung, sodass er zumindest zeitweilig die Hände vom Lenkrad nehmen kann („ohne Hände“), dabei aber noch durchgängig den Verkehr zu beobachten hat. Daran schließt sich dann jener Bereich an, in welchem das System die Fahrumgebung zu überwachen hat. Im Level 3 („ohne Augen“) kann der Fahrer dann zumindest zeitweilig seine visuelle Aufmerksamkeit anderen Dingen zuwenden, was dann im Level 4 („ohne Gehirn“) im dafür vorgesehenen Nutzungsbereich auch für seine geistige Aufmerksamkeit gilt. In der höchsten Stufe des Level 5 liegt eine vollständige Automatisierung vor, sodass das Fahrzeug ohne menschlichen Fahrer operieren kann. Gerade im gewerblichen Bereich etwa im Personentransport erscheinen nun fahrerlose und voll automatisierte Fahrzeuge insbesondere in urbanen Räumen als ein sehr zukunftsträchtiges Konzept gerade für Menschen, die kein Auto besitzen möchten und möglicherweise auch keines fahren können. Aus diesem Grund sind leichte Nutzfahrzeuge Pioniere bei der Entwicklung des autonomen Fahrens.

Sehr anschaulich erläuterte Herr Grünitz dann die technischen Herausforderungen beim autonomen Fahren mit den Bereichen des Erkennens und Lokalisierens der räumlichen Gegebenheiten und der anderen Verkehrsteilnehmer, des Verstehens und Voraussagens des jeweiligen Verhaltens, des Planens des eigenen Fahrzeugverhaltens und der daraus abgeleiteten Maßnahmen der Steuerung des Fahrzeuges. Dies erfordert nicht nur eine umfassende und multidimensionale Sensorik, sondern auch eine erhebliche Rechenleistung und die Verwendung fortgeschrittener Methoden der künstlichen Intelligenz bei der Verarbeitung der Sensordaten. Bei diesen Entwicklungen wird das Ziel verfolgt, bereits im Jahr 2025 autonomes Fahren auf der Straße zu ermöglichen.